Premiere: November 2009 – Kleinkunstbühne im Whisky Bill, Rösrath
Über Loriot, seine Sketche – besser: dramatische Kleinkunstwerke – zu informieren, hieße „Eulen nach Athen zu tragen". Seit Jahrzehnten ist Loriot – alias Vicco von Bülow – ein Synonym sowohl für intelligente Unterhaltung als auch satirisch feinste Beobachtung und Darstellung menschlicher Verhaltensweisen und Unzulänglichkeiten.
Seit der "Zwischenmahlzeit" (1995), bei der auch ein ganzer Programmteil Szenen von Loriot gewidmet war, haben wir schon mehrfach erwogen, seine „Dramatischen Werke" noch einmal zum Bestandteil unseres jährlichen Theaterprojekts zu machen. Nun, da uns in diesem Herbst die Aula nicht zur Verfügung steht, schien uns die Zeit für die Umsetzung dieses Vorhabens gekommen. Denn das Ambiente einer Kleinkunstbühne wie bei Whisky Bill ist der passendere Rahmen als die große Aula, um Loriots kleinen dramatischen Szenen zur angemessenen Wirkung zu verhelfen.
Dabei wollen wir einerseits dem Geist, der Aussagekraft seiner Stücke nachspüren sowie die immanente großartige Komik realisieren. Andererseits wollen wir aber nicht den untauglichen Versuch unternehmen, den "großen Meister" selbst oder die unvergessene Evelyn Hamann in ihren vielfachen Rollen zu kopieren. Vielmehr versuchen wir durchaus auch eigene Varianten und Interpretationen in unsere Inszenierungen einfließen zu lassen, damit unseren eigenen Stil der Umsetzung zu finden, ohne dabei Loriot "untreu" zu werden.
Zu unserem Programm zählen unter anderem "Kosakenzipfel", "Mutters Klavier", "Jodelschule" und "Anstandsunterricht" ("Benimmschule"), aber noch viele andere mehr; auch solche, die ursprünglich nur als Zeichentrick-Szenen gedacht und bekannt waren.