Premiere: Mai 1996
"Geld oder Liebe" könnte man – ohne Anspielung auf eine bekannte Fernsehrreihe – als Motto über die Absichten und Motive der handelnden Personen dieses Stückes setzten. Sowohl Harald, Sohn einer Putzfrau und eines kleinen Bankangestellten, als auch seine Angebetete Elvira, glauben am Ziel ihrer Träume zu sein: Der Traummann bzw. die Traumfrau ist gefunden, und das Beste dabei: Er/Sie ist reich – so glaubt man. Um den Schein eigenen Wohlstandes zu wahren – denn das erhöht die Chancen – werden Vater und Mutter eingespannt, um jeweils vorzutäuschen, was es gar nicht gibt: Viel Geld. Die Villa zweier verreister Damen wird zum Schauplatz eines großangelegten Täuschungsmanövers, aus dessen Verstickungen sich die Beteiligten kaum noch befreien können. Sie wissen mitunter selbst nicht mehr, wer sie gerade sind oder zu sein vorgeben.
Max Drögemüller wurde im Jahre 1911 in Köln-Nippes geboren. Innerhalb eines Theatervereins stellte sich schon früh sein schriftstellerisches Talent heraus: Er spielte nicht nur, sondern schrieb schon seine ersten Stücke. Im Beruf setzte sich seine künstlerische Begabung nicht durch; er wurde Exportkaufmann. In russischer Kriegsgefangenschaft entstand unter seiner Leitung eine kleine Theatergruppe, die mehrere Stücke aufführte. 1949 kehrte er von dort zurück, doch erst als Rentner fing er wieder an zu schreiben.
Schon sein erstes Stück "Trautes Heim" hatte gleich großen Erfolg. Es wurde wiederholt vom Hamburger Ohnsorg-Theater gespielt, im Fernsehen gezeigt und steht auch heute noch hin und wieder auf dem Spielplan. Sein Drehbuch „Nanu, sie leben ja immer noch" wurde vom Südfunk verfilmt. Im August 1995 setzte der Tod seiner Schaffenskraft ein Ende.