Premiere: Juni 2002 – Alter Kinosaal, Athenee Royal, Rösrath-Venauen
Der berühmte und bewunderte Pianist Gustav Henk gibt ein "Konzert" der besonderen Art: Es soll ein geheimes sein, und zwar in einer abgelegenen Hütte. Jede seiner Schülerinnen würde alles dafür geben ihn begleiten zu dürfen. Diesmal hat es Delfine geschafft. Sie dient ihm mit Freuden - als Publikum und Instrument zugleich. Denn entspannen möchte der große Meister nicht beim Klavierspiel... - Zu dumm, dass Heinks kluge Ehefrau Marie und der exaltierte Doktor Jura - Delfines Mann - von dem geplanten Treiben erfahren.
Das Stück aus dem Jahr 1909 bietet dem Zuschauer überraschende Wendungen, aber auch mit viel Wortwitz und Ironie vermittelte Einblicke in die Eitelkeit eines Künstlers und in die oft so komplizierte Gefühlswelt von Mann und Frau.
Hermann Bahr (geb. 1863 in Linz – gest. 1934 München) war im deutschen Theaterleben um 1900 einer der einflussreichsten Persönlichkeiten. In seinen sich in besonderer Weise durch geistreiche und elegante Dialoge auszeichnenden Stücke sind Stilrichtungen und Entwicklungstendenzen von Naturalismus, Impressionismus und Expressionismus feststellbar. Bahr arbeitete nicht nur als Bühnenschriftsteller, sondern auch als Essayist, Feuilletonist und Kritiker; unter anderem für die Wochenschrift "Die Zeit". Als Regisseur war er auch an Max Reinhardts Deutschem Theater tätig.
Grundthemen einer Stücke sind die innere Freiheit der Persönlichkeit und die Widersprüchlichkeiten zwischen den Geschlechtern. Das mit anhaltendem Erfolg gespielte "Konzert" (1909) verhalf Bahr zu internationaler Bekanntheit.